Information zum Pressegespräch vom 19.12.2000 mit Mag. Marion Breitschopf und Michael Eisenriegler (MediaClan) und Rechtsanwalt Mag. Michael Pilz
Wien, am 15.12.2000
Woran denken Sie, wenn Sie das Wort KINDER hören?
Am 29. November 2000 brachte die Ferrero Österreich Handelsges.m.b.H (Österreichischer Repräsentant von „kinder“-Überraschungseiern und dergleichen) – gestützt auf die unzutreffende Auffassung, Internetuser würden unter dem Begriff „Kinder“ nur Schokoladeprodukte verstehen – eine Klage gegen die MediaClan – Gesellschaft für Online Medien GmbH auf Unterlassung der Nutzung und Herausgabe der Domain „kinder.at“ ein.
Begründet wird die Klage u.a. damit, daß „die Bezeichnung KINDER von einem weit überwiegenden Teil der angesprochenen Verkehrskreise (gemeint sind die Internet-Nutzer, Anm.) als Hinweis auf die klagende Partei (Ferrero, Anm.) und auf die von ihr hergestellten Produkte (Kinderschokolade, Anm.) verstanden wird.“
„Als ich vor über zwei Jahren die Domain kinder.at registrieren ließ, dachte ich eigentlich an junge Menschen und nicht an Schokolade“, meint Michael Eisenriegler, geschäftsführender Gesellschafter der Firma MediaClan. „Wir als Firma MediaClan sehen unsere Kernkompetenz auch nicht im Süßwarengeschäft, sondern in der Konzeption und dem Betrieb von Online Medien“, so Eisenriegler ironisch weiter. „Der Ferrero-Schokolade-Konzern ist aber offensichtlich der Ansicht, der Begriff Kinder dürfe im Internet als Domain nur von Ferrero und niemandem sonst genutzt werden. Im Klagebegehren will Ferrero MediaClan überhaupt verbieten, die Bezeichnung „Kinder“ im geschäftlichen Verkehr – auch außerhalb des internets – zu verwenden. Wer wird als nächster geklagt? Der Kinder-Kasperl?“
MediaClan ist der Ansicht, daß die vorherrschende Assoziation zum Wort „Kinder“ immer noch junge Menschen und nicht Schokoladeprodukte ist. Es handelt sich bei der Klage von Ferrero also auch um den Versuch eines internationalen Konzerns, die Alltagssprache der Menschen zu monopolisieren und für die eigenen Geschäftsinteressen zu vereinnahmen; und dagegen wird MediaClan in der Öffentlichkeit und vor Gericht ankämpfen, unterstützt von RA Mag. Michael Pilz und seiner Kanzlei Freimüller / Noll / Obereder / Pilz.